Unsere Waldbewirtschaftung und -pflege berücksichtigt konsequent die heutige Multifunktionalität des Waldes. Sie umfasst insbesondere das Nebeneinander von Naturschutz und Erholungsnutzung. Auf diese Weise stellen wir die vielfältigen gesellschaftlichen Ansprüche an den Wald sicher.
Die Nutzung des nachwachsenden Rohstoffs Holz spielt eine zentrale Rolle bei der nachhaltigen Entwicklung von Gemeinden. Als einheimischer, natürlicher und nachhaltig produzierter Rohstoff hat Holz eine grosse Bedeutung als Nutz- und Energieholz. Holznutzung ist daher im gesamten Wald mit Ausnahme der Totalwaldreservate und den Altholzinseln möglich.
Die Verwendung von Holz hat ein langfristiges Potential zur Vermeidung von CO2-Emissionen. Es wird für verschiedene Anwendungen wie Konstruktionen, Bauwesen, Möbel, Geländebau, Gartenbau, Landwirtschaft, Energie, etc. gebraucht. Durch die Nutzung von Holz können fossile Rohstoffe und/oder energieintensive Materialien ersetzt werden. Das reduziert den Treibhausgasausstoss und hat somit eine positive Wirkung auf das Klima. Eine langfristig optimale Wirkung zur Verbesserung der CO2-Bilanz ergibt sich durch die Kaskadennutzung, bei der das laufend nachwachsende Holz zuerst als Baustoff und in einem zweiten Schritt als Energiequelle verwendet wird.
Die Waldbewirtschaftung erfolgt auf der gesamten Fläche nach den Grundsätzen des naturnahen Waldbaus. Dabei streben wir Waldbestände mit reicher Baumartenmischung, stufigen Strukturen und einem vielfältigen Nebenbestand an. Durch verschiedene waldbauliche Massnahmen schaffen wir zudem strukturierte, stabile und vielfältige Bestände. Dauernde Verjüngung ermöglicht eine hohe genetische Diversität und wirkt der Überalterung der Bestände entgegen. So kommen im Altersklassenwald der Femel- und Saumschlag und an ausgewählten Orten das Dauerwaldverfahren zur Anwendung. Die Flächengrössen richten sich nach dem Lichtbedarf der gewünschten Baumarten. Die Waldbewirtschaftung wird in der Betriebsplanung von den Waldeigentümerinnen und Waldeigentümern festgelegt.
Im Forstrevier Allschwil/vorderes Leimental pflegen und fördern wir die Eichenbestände seit Jahrzehnten. Dazu gehört auch die Verjüngung respektive Neuanpflanzung von Eichen. Laubholz macht 96% des Waldbestands aus, was auf die pflanzensoziologischen Grundlagen zurückzuführen ist.
Normalerweise erfolgt die Verjüngung des Waldes auf natürliche Weise. Es kann jedoch sinnvoll sein, zusätzliche Pflanzungen vorzunehmen. Dies zum Beispiel aufgrund des Klimawandels oder um vielfältigere Baumarten zu erhalten. Dabei achten wir auf genetisch diverses Saatgut mit gesicherter Herkunft. Das Ziel ist eine Baumartenzusammensetzung, die zum Standort passt. Die Auswahl der Baumarten richtet sich nach der Beschreibung "Wirtschaftswald" im Kommentar zur Standortskarte BL, die auch die empfohlenen Nadelholzanteile festlegt. Aufgrund neuer Erkenntnisse zur Klimaveränderung ist es wichtig, eine möglichst breite Baumartenvielfalt anzustreben. Diese lässt sich neben Pflanzungen auch durch gezielte Jungwaldpflege fördern. Durch die Pflege der Bestände wird die Holzproduktion ermöglicht, die Stabilität der Wälder gesichert, die Mischung der Baumarten geregelt und die Artenvielfalt gefördert. Auch in Zukunft legen wir besonderes Augenmerk auf die Förderung der Eiche.
Um den Waldboden zu schonen, befahren wir ihn nicht flächig. Stattdessen legen wir dafür Maschinenwege und Rückegassen an.
Die Waldbewirtschaftung hat das Ziel, die verschiedenen Funktionen des Waldes zu erfüllen und dabei gleichzeitig boden- und bestandesschonend zu sein. Dabei setzen wir nicht das preisgünstigste, sondern das "optimalste" Holzernteverfahren ein, das Preis und Leistung in Einklang bringt. Diese naturnahe und auf die Bedürfnisse der Bevölkerung ausgerichtete Waldpflege und -bewirtschaftung ist mit höheren Kosten verbunden, die vom Leistungsbesteller beziehungsweise der Gesellschaft (Einwohnergemeinde, Kanton) getragen werden. Ziel ist es, die Multifunktionalität, die Naturnähe und die spezifischen Anforderungen der Waldnutzenden zu gewährleisten.